
Deutsche Ausbildungsflaute hält an: Corona-Krise führt zu tiefer Spur auf dem deutschen Ausbildungsmarkt
Deutsche Ausbildungsflaute hält an: Corona-Krise führt zu tiefer Spur auf dem deutschen Ausbildungsmarkt
Deutsche Ausbildungsflaute hält an: Corona-Krise führt zu tiefer Spur auf dem deutschen Ausbildungsmarkt
Die Corona-Krise hat auch im Jahr 2022 weiterhin Auswirkungen auf den deutschen Ausbildungsmarkt und führte zu einer anhaltenden Flaute. Laut dem Statistischen Bundesamt befanden sich zum Jahresende 2022 noch nie so wenige junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis wie seit der Wiedervereinigung. Nur 1,216 Millionen Auszubildende sind registriert, was das Ergebnis fehlender Praktika und Kontaktmöglichkeiten während der Pandemie, aber auch Ausdruck einer schon länger anhaltenden Krise des dualen Ausbildungssystems ist.
Junge Menschen entscheiden sich immer seltener für eine duale Ausbildung, obwohl dringend benötigter Fachkräftenachwuchs fehlt. Im letzten Vorkrisenjahr 2019 wurden mit 510.900 Neuverträgen deutlich mehr neue Ausbildungen begonnen als im vergangenen Jahr mit 468.900 Verträgen, was einem Rückgang von fast 10% entspricht.
Obwohl im Vergleich zum Vorjahr eine geringe Steigerung um 0,6% verzeichnet werden konnte, kann diese nicht die Lücken der Vorjahre ausgleichen. Im Jahr 2011 waren es noch fast 100.000 Neuverträge pro Jahr mehr als im Jahr 2022.
Die fehlenden Auszubildenden und qualifizierten Zuwanderer sind jedoch dringend in Deutschland benötigt. Es herrscht ein Mangel an Fachkräften in Deutschland, was sich in allen Branchen bemerkbar macht. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass eine Branche vor schwerwiegenden Folgen warnt: Kranke und Alte können bald nicht mehr gepflegt werden, Schwimmbäder müssen perspektivisch schließen und auch die Klimawende im Heizungskeller droht an fehlenden Installateuren zu scheitern.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks warnt, dass im Handwerk 250.000 Fachkräfte fehlen, 30.000 Ausbildungsplätze unbesetzt sind und bei 125.000 Betrieben die Nachfolge in Frage steht. Jörg Dittrich, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, fordert eine Bildungswende und fordert von der Politik eine gleichwertige Behandlung von akademischer und dualer Ausbildung.
Im vergangenen Jahr gab es einen weiteren Rückgang der Berufsanfänger um 2,3% zum Vorjahr im Handwerk. Im Bereich Industrie und Handel stieg die Zahl der Neuverträge in der Jahresfrist hingegen um 2,9%.
In der Corona-Zeit mit ihren mangelnden Kontakt- und Informationsmöglichkeiten ist auch die Zahl der unbesetzten Lehrstellen weiter gestiegen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) festgestellt hat. Bundesweit waren das im Jahr 2021 rund 28% aller Angebote, im Osten blieb sogar mehr als jeder dritte Ausbildungsplatz (35%) unbesetzt. Nur noch gut jeder fünfte Betrieb (22%) nahm 2022 neue Auszubildende an.
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